(by Bee Beringer)
Yesterday is history,
tomorrow still a mystery,
but today is a gift –
that’s why it is called present!
Als dieser Satz in meinem Yoga-Retreat vergangene Woche fiel, musste ich erstmal schlucken (Anmerkung: Das Retreat fand Anfang August am Starnberger See statt.)
Und dann ganz tief durchatmen (was ja dank der regelmässigen Yoga-Sessions schon besser geht), denn plötzlich wurde mir so deutlich bewusst, wie oft ich eigentlich gar nicht da bin, wo ich gerade bin. Und mit den Gedanken ‘Als Kind war alles leichter oder morgen wird alles besser’ bin ich bestimmt auch nicht alleine, denn die Fähigkeit sich voll und ganz auf den Moment zu konzentrieren, zu begreifen wie wunderbar und einzigartig das Hier und Jetzt ist und es zu geniessen, haben die meisten Menschen beim Erwachsenwerden irgendwie verlernt 😦
Inklusive mir!
Das Leben besteht aber aus einer Anhäufung von unzähligen Augenblicken, Möglichkeiten und Erlebnissen, die alle so NICHT wiederkommen.
Sich dies immer mal wieder bewusst zu machen, führt zu einer neuen Wachheit, die eine ganz tiefe Lebendigkeit spürbar werden lässt.
Yoga leistet hierbei einen grandiosen Beitrag, denn es hilft das Kopfkarussell durch das Einlassen auf Atmung, Bewegung und pures Sein auf der Matte zu beruhigen – ganz egal für welchen Yogastil du dich entscheidest.
Ein bisschen wie Magie und wahrscheinlich klappt es auch nicht beim ersten Versuch, aber es ist ein wahrlich erhebendes Gefühl, wenn du spürst, dass du auf einmal außer deinem eigenen Körper nichts mehr spürst, alles was dich gerade belastet loslassen kannst und in völligem Einklang mit dir deine Pose ruhig und sicher halten kannst – und zu lächeln beginnst.
Ich glaube genau in diesem Moment liegt der Ursprung dieses berühmten ‘inner glows’, der Yogis sehr oft zugesprochen wird und der eine so unglaublich tiefe Strahlkraft besitzt, die man mit keinem Make-Up je erreichen wird.
Yoga kann aber noch viel mehr, als dich ‘nur’ gut aussehen zu lassen, wenngleich ich lügen würde zu behaupten, dies sei nicht einer der schönsten Nebeneffekte.
Aus den Grundpfeilern Asanas (Körperübungen), Pranayama (Atemtechnik) und Entspannung entsteht ein ganz ungekanntes Körperbewusstsein, es werden Grenzen verschoben und der Blickwinkel verändert sich – beim Handstand sogar im wahrsten Sinne des Wortes.
Und für alle, die jetzt noch nicht das Bedürfnis haben sich eine Unterlage zu nehmen, Schuhe und Strümpfe auszuziehen und es mal mit dem Baum oder der Kobra zu versuchen, habe ich hier nochmal meine ‘why I do yoga’- Schätzchen zusammengefasst:
*Immer und überall.
Hat man sich erstmal mit den wichtigsten Übungen vertraut gemacht, kann man sie jederzeit ohne viel Aufwand fast überall praktizieren. Sei es im Büro, um sich vor dem wichtigen Gespräch mit dem Chef noch einmal zu zentrieren oder um sich abends vor einem aufregenden Dinner-Date den Blutdruck zu besänftigen. Eine kleine Einheit dauert nur ein paar Minuten und gibt dir innere Gelassenheit und Balance zurück. ‘Yoga to go’ sozusagen.
*Das beste Mittel gegen Stress.
Nicht umsonst bezuschussen viele Krankenkassen Yogakurse, denn es hilft fast immer bei Schlaflosigkeit, Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit. Allerdings nicht über Nacht, denn gerade für Action-People ist es extrem schwer die Ruhe auszuhalten. Sie würden sich lieber die Laufschuhe schnüren, um den Stress abzubauen, aber leider trainiert man so nicht die Fähigkeit bewusst zu entspannen. Und genau dies braucht man in Situationen, in denen man nicht einfach weglaufen kann.
P.S. Ich habe drei Anläufe gebraucht, bis ich es endlich geschafft habe dieses vermeintliche Nichtstun zu ertragen. Heute bin ich sooo unendlich dankbar, dass mich meine Yogalehrer nicht rausgeschmissen haben, wenn sie mich i-phone-checkend erwischt haben:-).
* Fake it until you can make it.
Yoga erlaubt und schafft Raum, denn es kommt nicht darauf an, die Posen so perfekt wie möglich zu halten, sondern darauf sich den neuen Herausforderungen zu stellen. Auch mal die Komfortzone zu verlassen und zu lernen, dass Scheitern nicht das Ende der Welt bedeutet. Du darfst wackeln, du darfst sogar umkippen, denn nur dies gibt dir die Chance wieder aufzustehen und es morgen mit neuer Kraft noch einmal zu versuchen. Geh auf die Matte! Öffne dein Herz!
* Figurformer.
Regelmäßiges Yoga definiert Muskeln, verbessert Ausdauer und Kraft, da es die gesamte Muskulatur stimuliert und vor allem auch die tiefen, im Alltag oft vernachlässigten, Muskelgruppen anspricht. Außerdem wird das Abnehmen leichter, da sich schon durch eine einstündige Session der Spiegel des Stresshormons Cortisol – der Feind aller Diätversuche – signifikant reduzieren lässt.
* Körperintelligenz.
Während du mit den Asanas und dem gleichförmigen Atem ‘kämpfst’, lernst du deinen Körper kennen, bekommst ein Gefühl für dich und erspürst, was dich so einzigartig macht. Und nichts kann das selbstbewusste Gefühl überbieten, wenn du zum ersten Mal eine Pose geschafft hast, von der du nie geglaubt hast, dass sie für dich möglich sein wird. Das ist wahre Freude gepaart mit einer unglaublichen Dankbarkeit, dass man diesen Weg für sich enteckt hat.
‘Realize deeply, that the present moment is all you ever have’ ~ Eckart Tolle.
(gelesen auf http://liebesbotschaft.blogspot.de/2012/08/i-sports-enjoying-moment.html)