How to … Yoga Selfies (Part I)

Obwohl ich nun doch schon seit einiger Zeit im Social Network unterwegs bin, habe ich erst letztes Jahr im November Instagram und die dortige Yoga Community für mich entdeckt.

Für mich war – wie für die meisten – Instagram erstmal eine App zur Bildbearbeitung, um die mit dem Smartphone aufgenommenen Bilder ein wenig auf zu hübschen.

Es wurde und wird viel darüber diskutiert, geredet und manchmal auch zerrissen, wenn Yogis ihre eigene Praxis und vor allem sich selbst mit Fotos und Videos zur Schau stellen und sich „öffentlich“ präsentieren. Ich persönlich habe in dieser Community jedoch eine Quelle der Inspiration gefunden, die mich und meine Praxis sehr bereichert. Durch diese Community habe ich ein paar neue Asanas und Variationen gelernt, habe Tipps und Anregungen bekommen und kann meinem Spieltrieb ein wenig nachgeben. Was aber viel wichtiger ist, ich kann meine Entwicklung (progress) in einem greifbaren und visuellen Weg verfolgen und – last but not least – konnte ich ein paar wunderbare Verbindungen zu Gleichgesinnten aus allen Teilen dieser Welt knüpfen, sowohl virtuell als auch im realen Leben.

SailBoatYogaYoga Asanas zu fotografieren kann in vielerlei Hinsicht eine herausfordernde Angelegenheit sein. Das Timing, die richtige Perspektive, der passende Hintergrund und ein Setting, das die Asana in jeglicher Art unterstützt und hervorhebt. Noch viel schwieriger wird es allerdings, wenn du das alles alleine machen willst oder musst!

Ich finde mich also in der Doppelrolle des Amateurfotografen und des Models wieder. Je aktiver ich mit meinen Postings auf Instagram, Facebook & Co geworden bin, desto häufiger wurde ich dann auch gefragt, wie ich meine Fotos aufnehme und sie dann auch bearbeite.

IMG_6036Das WIE ist schnell beantwortet. Normalerweise nehme ich ein Video mit meinem iPhone auf. Ein Video ist erstmal nichts anderes als ein schneller Ablauf von vielen Einzelbildern. Mit der App „StillShot“ (EUR 0,89) suche ich mir dann genau das Bild aus, das ich bearbeiten möchte. Die Qualität dieses „SnapShots“ ist etwas besser als ein mit deinem SmartPhone produzierten ScreenShot (auf dem iPhone klappt das durch gleichzeitiges Drücken von Home Button und On/Off-Schalter).

Bevor ich auf diese Methode umgestiegen bin, habe ich viel mit Selbstauslöser fotografiert. Die Bildqualität war dadurch natürlich um einiges besser. Allerdings ist es ziemlich problematisch, in eine Asana zu kommen, sie zu halten und dann vielleicht auch noch zu lächeln und das ganze ziemlich leicht wirken zu lassen. Und das alles in 5, 15 oder 30 Sekunden. Mag das mit Balasana (Child’s Pose oder Baby) oder Uttanasana (Standing Forward Fold oder Tiefe Vorbeuge) noch ganz gut gehen, probier das mal mit Bakasana (Crow Pose oder Krähe), Adho Mukha Vrksasana (Handstand) oder auch nur Ardha Chandrasana (Half Moon oder Halbmond). Irgendwas ist immer schräg, und sei es nur dein Lächeln 😉

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Das Filmen hat den großen Vorteil, dass du organisiert und -oberste Priorität- SICHER in die Asana rein und vor allem (oft vernachlässigt) auch wieder raus kommst. Das letzte, was du willst, ist dich in Kapotasana (King Pigeon oder Königstaube) hinein zu werfen, deinen unteren Rücken (sprich die Lendenwirbelsäule) auf gefährliche Art und Weise zu stauchen oder zu knicken, nur um die 5 Sekunden des Timers perfekt zu erwischen.

Was sich schwieriger gestaltet, und das verlangt nach einer etwas längeren Antwort, ist das Positionieren deines SmartPhones. Natürlich kannst du dein Handy an eine Wand, einen Stuhl oder sonstiges lehnen. Was aber, wenn du in freier Natur Fotos aufnehmen oder aus einer anderen Perspektive fotografieren willst?

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Ich habe hier eine Liste meiner Favoriten zusammengestellt, wie ich meine eigene Praxis fotografisch umsetze. Über deine Ideen und Vorschläge freue ich mich wirklich sehr. Feel free to comment!

My AllTimeFavourite … Der Tripod

Tripod VariantenDer Tripod ist bei weitem die ein-fachste Methode für deine Yoga Selfies. Tripods gibt es in allen möglichen Varianten. Ich persönlich bevorzuge Tripods mit beweglichen Beinen, vor allem, wenn du mit Per-spektiven und verschiedenen Locations experimentieren willst. Du kannst dann deine Kamera auch mal an einem höher gelegenen Punkt, wie z.B. einem Ast oder einer Laterne befestigen. Bei  Amazon gibt es be-reits welche ab etwa 13 Euro. Die hier abgebildeteten habe ich -mehr oder weniger- täglich im Einsatz.

Ganz links das Modell von Kitvision (ca EUR 25). Ein großes und flexibles Schaumstoff Dreibein-Stativ inkl Smartphone-Halterung. Obwohl ich mich ein bisschen in der Größe der Tentakel vertan habe, war ich nie glücklicher mit einem Tripod 😉 In der Mitte der GorillaPod von Joby (ca EUR 20). Den kann ich den„Ab-und-An“-Verwender empfehlen. Der hier gezeigte ist bereits mein zweiter GorillaPod. Leider brechen im täglichen Gebrauch die Einfassungen der Gelenke ein, was den Tripod dann nur noch eingeschränkt nutzbar macht. Der kleine ganz rechts ist ebenfalls von Joby (ca EUR 13). So für den Notfall findet der immer einen Platz in der Handtasche 😉

Beim Kauf bitte unbedingt auf die Größe der SmartPhone Halterung achten. Ein iPhone passt eigentlich überall rein. Beim Nokia Lumia (getestet mit Modell 625) wird’s schon schwieriger. Das passt in die hier gezeigten z. B. gar nicht hinein. Und ich gehe mal davon aus, dass das ein oder andere Samsung noch mehr Platz benötigt.

Es ist aber noch nicht alles verloren, solltest du dir so einen Tripod nicht zulegen wollen. Tatsächlich gibt es mehrere Haushaltsgegenstände, die dir bei deinen Selfies behilflich sein können.

Das Weinglas (oder jedes andere, nicht zu hohe Glas)

WeinglasHättest du gedacht, dass du bereits einen Tripod for free in deinem Schrank stehen hast? Darf ich vorstellen? Das vertrauenswürdige Multitalent Weinglas. Die meisten Mobiltelefone passen in ein solches Glas, ohne die Kamera zu verdecken oder zu beeinträchtigen. Du kannst das Telefon sowohl an die Vorder- als auch an die Rückseite lehnen. Je nach dem, welchen Winkel du bevor-zugst und auch, wie hoch du das Glas gestellt hast.


Die Pappschachtel

Jeder hat irgendwo eine rumstehen. So eine Pappschachtel, von der man immer gedacht hat „Die könnte ich nochmal brauchen.“ Und sei es auch nur, um ein Kamerastativ Marke Eigenbau zu basteln. Einfach eine rechteckige Öffnung aus dem Deckel ausschneiden. Gerade groß genug, dass dein Handy reinpasst … et voilà! Heiße dein neues Stativ willkommen!

IMG_4953Die Yogamatte

IMG_4945Schlussendlich deine Matte! Wenn sie dick genug ist, um selbst stehen zu können, hast du eine weitere perfekte Handyhalterung! Kleiner Tipp, die Travelversionen diverser Mattenhersteller eignen sich schon mal nicht dafür 😉 Die Matte, die ihr hier seht, ist etwa 5mm dick und das starre Material eignet sich ganz hervorragend, um mein Handy darin einzuklemmen.

Extra Bonuspunkte gibt es, weil ich die Kamera nochmal um rund 70cm nach oben stellen kann, auch wenn ich grade mal keinen Hocker oder Stuhl um mich rum habe. Besonders gut für Fotos von stehenden Asanas wie Natarajasana (Lord of the Dance Pose oder Tänzer), da die Proportionen deines Körpers durch eine zu niedrig aufgestellt Kamera nicht verändert werden. Ein kleiner Tip: Solltest du einen Tripod besitzen, kannst du den auf die Matte stellen und die Füße in die Matte für noch mehr Höhe einklemmen).

Das waren sie also, meine wenigen „Getestet und für gut befundenen“ Möglichkeiten für das Aufnehmen von Yoga Selfies! Natürlich gibt es noch etliche mehr, Bücher, Schuhe … was fällt dir ein? Was würdest du ausprobieren, um deine eigenen Bilder zu bekommen, wenn gerade keiner in der Nähe ist, um sie für dich aufzunehmen?

Viel Spaß beim Experimentieren

~Andrea

Im nächsten Teil von “How To …” geht es dann um Apps für die Nachbearbeitung mit deinem SmartPhone!