Finding your Base … oder wie ich zu meiner perfekten Yogamatte gekommen bin

(first published on BeeAthletica.com on July 18, 2014)

YogaLehrer/-Innen werden ganz oft nach den ihren Yogamatten, den Leggings und nach der Musik gefragt, die in der YogaClass abgespielt wurde … oh, und natürlich auch, wie eine seitliche Krähe so geht. Ziemlich genau in dieser Reihenfolge J

Da sich die Frage nach den Leggins irgendwie von selbst erledigt und die Frage nach der Musik sich in diesem Rahmen nicht stellt, werde ich die Frage nach der Matte hier in diesem Blog beantworten.

Stell dir deine Matte buchstäblich als die Grundlage für deine Praxis vor. Du springst, du lachst, du rutscht, du schwitzt auf ihr, du vergießt vielleicht sogar ein paar Tränen auf ihr (ich definitiv) und du entspannst im wohlverdienten Savasana auf deiner Matte. Du verbringst ziemlich viel Zeit mit und auf ihr. Vielleicht ist genau diese Zeit auch das Beste an dem ein oder anderen Tag. Da wird so ne Matte unglaublich wichtig!

Für all diejenigen unter euch mit den vielen Fragen, und für alle, die so ein bisschen die nicht unerheblichen Kosten der Anschaffung scheuen, hier meine Gründe, warum ich mich für die Manduka entschieden hab.

Natürlich probierte ich vorher ein paar andere aus, bevor ich Manduka für mich entdeckte.

Meine ersten Asanas übte ich auf einer günstigen ReeBok Mat (Euro ca 20). Ich hab sie gekauft, weil da auch Blöcke und ein Gurt dabei waren. Ich hab ja grade erst angefangen und wollte nicht so viel Geld ausgeben (ich hatte ja keinen blassen Schimmer, ob Yoga überhaupt was für mich ist.) Und außerdem ekelte ich mich ein bisschen davor, barfuß auf den Matten aus dem Fitnessstudio zu üben. Barfuß auf diesen Matten *brrr* wer weiß, wer da vorher schon drauf stand. Und gereinigt werden die ja auch nicht so richtig häufig, oder?

Ziemlich schnell (nach genau 2 Wochen) hab ich sie dann ins Eck geworfen. Anstelle von Freude und Lust auf Bewegung machten sich Frust und schlechte Laune breit, weil ich auf diesem Plastikding ja schon nach 5 Sekunden im Herabschauenden Hund ausgerutscht bin. Ich war mehr damit beschäftigt, meine Hände und Füße neu zu platzieren als mich auf die Ansagen der Lehrerin fokussieren. Ich machte mich also auf die Suche nach einer „echten“ und vor allem rutschfesten Yogamatte.

Mit Hilfe vom allwissenden Orakel Google und einigen Online Recherchen entschied ich mich dann für die Jade Yoga Mat Harmony (Kosten ca 57 Euro Normal, 67 Euro Überlänge). Eine Matte aus Naturkautschuk. Ich hab sie geliebt und bin ihr lange treu geblieben. Allerdings war der Verschleiß sehr hoch. Bei einem Einsatz von drei- oder max viermal pro Woche benötigte ich alle 6 Monate eine neue.

Jede einzelne ist ziemlich schnell sehr weich geworden und hat ihre Formfestigkeit verloren. Auf gut deutsch, sie hat sich in die Länge gezogen, die Oberfläche wurde poröser und ein paar Brösel haben sich immer wieder von ihr verabschiedet. Insgesamt habe ich 4 Stück davon verbraucht.

Vor anderthalb Jahren habe ich dann Manduka ausprobiert. Ich habe mich wieder für die Naturkautschukversion entschieden (Manduka eKO® Mat Kosten ca 70 Euro Standard, 80 Euro Überlänge).

Als ich letztes Jahr zum Teacher Training nach New York gereist bin, habe ich mir dann – weil ich meine eigene Matte nicht mitgenommen habe (siehe unten unter CONS), vor Ort von LuluLemon „The Mat“ zugelegt, in grasgrün (hat mich etwa 68 US$ gekostet).

Ehrlicherweise muss ich sagen, dass „The Mat“ richtig gut ist. Eine Naturkautschukmatte mit einem dünnen Polyurethan Layer, das die Feuchtigkeit absorbiert. Allerdings (oder auch leider), der sehr streng nach Chemie riechende Geruch verflüchtigte sich so gar nicht. Es ist nicht sehr angenehm, sie mit ins Studio zu nehmen.

Als ich wieder zurück in heimischen Gefilden angekommen bin, hab viel ausprobiert, um den Geruch von „The Mat“ loszuwerden. Abwaschen mit Salbeitee, Backnatron, Manduka Mattenspray … ich hab sie sogar mit unter die Dusche genommen … zweimal, aber nichts half. Und ich wollte doch so gerne dieses Grasgrün mit ins Studio nehmen. Naja, es sollte nicht sein. Sad day, als ich mich dazu entschloss, sie weg zu sperren. Alte Matten eignen sich übrigens ausgezeichnet für Yoga unter freiem Himmel.

Nur um das klar zu stellen. Auch reine Naturkautschukmatten riechen kräftig, wenn sie neu sind. Es hilft, sie ein paar Tage auf dem Dachboden oder im Keller auslüften zu lassen, sprich offen liegen zu lassen. Bitte nicht dem direkten Sonnenlicht oder in Eiseskälte im Winter draußen lassen. Das zerstört das Material und die Matte wird „bockelhart“, wie sie hier im süddeutschen sagen. Nach spätestens zwei Wochen sollte sich das mit dem Geruch dann auch erledigt haben.

Ich hab also schon einiges in Matten investiert, die ich aus den verschiedensten Gründen nicht mehr in Gebrauch habe. Was mich wieder auf die Investionsfaktor zurückkommen lässt. Du kannst dir aussuchen, ob du hier und da ein wenig Geld für etwas ausgibst, was ziemlich schnell im Eck oder im Keller landet … oder du betrachtest deinen Einkauf als Investition in deine rutschfeste Yogapraxis.

201406 BB Manduka MatsMeine Lieblinge Manduka eKO® und PROlite® Mat

Hier also die PROs für die Manduka eCO® Mat

Sie ist rutschfest. Ich bin kein Fan von Tüchern jeglicher Art auf den Matten. Ich mag’s einfach nicht, wenn sich Falten bilden, sich die Ecken aufstellen … es ist einfach unordentlich und … naja, ich mag’s einfach nicht. Sollte ich mal ein Handtuch brauchen, lege ich mir ein kleines, handliches an den Anfang der Matte, damit ich mir bei Bedarf den Schweiß von der Stirn, von den Armen oder auch von der Matte wischen kann. Das reicht vollkommen aus.

Sie ist langlebig. Meine aktuelle Manduka habe ich seit etwa 1,5 Jahren in Gebrauch, jeden Tag mit Ausnahme von Urlaubszeiten und yogafreien Tagen. Über die ReeBok kann ich natürlich nichts berichten. Sie hat ihren sehr frühen Lebensabend als Dämpfung unter meinen Musikboxen verbracht. Aber die Jade Matten habe ich bis zum physischen Verfall genutzt. Warme Yogaräume, Schweiß, Jump Backs in Chaturanga, die Yogamatte im Kofferaum, bei jedem Wetter, umher reisen mit der Matte … das alles fordert seinen Preis. Nicht unbedingt im Sinne von einem absoluten Break-Down, aber in dem Sinne, wie Joggingschuhe nach einer gewissen Zeit einfach ausgelatscht sind.

Geruchlos ist sie, keine chemischen Gerüche. Keine Mattennachbarn mehr, die angewidert die Nase rümpfen. Ja, ich bin mir meiner sozialen Verantwortung durchaus bewusst 😉

Und kennt ihr dass, wenn eure Füße und Hände sich auf der Matte abzeichnen, obwohl ihr den Fuß schon lange wieder in den Herabschauenden Hund zurück gestellt habt? Ich nicht mehr. Die Manduka ist formfest. Sie ist dick, sie ist dicht und sie fühlt an Knien und Handgelenken richtig gut an. Meine Gelenke sinken nicht ein, was natürlich schonend ist (ich lass hier jetzt mal die Aktivierung der Handflächen aus 😉 ).

Vielleicht hört sich das jetzt ein bisschen snobby an, wenn ich hier sage, dass ich – wenn ich auf einer Matte üben soll, die nicht Manduka ist … ich wirklich und wahrhaftig meine eigene Matte mehr als nur vermisse und ich mich sehr darauf konzentrieren muss, nicht zu gefrustet zu sein. Weshalb ich mir dann die Travelversion Manduka PROlite® Mat zugelegt habe (60 Euro bei BeeAthletica.com). Sie ist kürzer, dünner und leichter und … dunkelbau. Bei Bee gibt’s die natürlich auch in quietschbunt.

Die Manduka eKO® SuperLite Travel Mat (kostet bei BeeAthletica.com 39 Euro)hatte ich ebenfalls schon im Einsatz. Sie eignet sich idealerweise für alle, die mit leichtem Gepäck reisen müssen oder wollen. Für mich kam sie nicht in Frage, weil sie die gleichen Eigenschaften aufweist wie das oben erwähnte Handtuch, das du über eine ausgeliehene Matte legst.

Allen Allergikern, die auf einer Naturkautschukmatte alles andere als Spaß und Freude empfinden, kann ich die Manduka PRO Mat empfehlen. Sie besitzt zusätzlich zu allen Vorteilen der eCO® Mat plus einen zusätzlichen: Sie hat eine lebenslange Garantie. Du wirst – buchstäblich – nie mehr eine andere Matte kaufen müssen (außer natürlich, dir gefällt die Farbe nicht mehr 😉 ). Das ist, als ob du deine Joggingschuhe so oft und so lange tragen würdest, wie du willst, ohne dir jemals ein neues Paar kaufen zu müssen. Ein paar Yogamatten weniger auf den Mülldeponien. Das macht sie dann auch noch umweltfreundlich, JUCHHEE!

Die CONs, denn auch sie gibt es:

Sowohl die eCO® als auch die PRO sind einfach schwer. Aber ganz ehrlich? Das ist der Preis für das PRO (siehe oben wenn es um Lebensdauer, Formfestigkeit und unterstützende Eigenschaften geht).

Es ist wirklich ein Zeichen der Verbundenheit, sie überall mit hinzuschleppen. Flughäfen, Busse und S-Bahnen, zu Fuß durch die Fußgängerzonen. Du kannst es als Mini-Workout sehen, wenn du durch en Flughafen rennen musst, um deinen Anschlussflieger noch zu bekommen. Auch mit der Matte zwischen den Knien am Fenster eines kleinen Cityhoppers zu sitzen, macht den Flug von Stuttgart nach Berlin nicht gerade zu einem Vergnügen. Und den Tisch bekommst du auch nicht so ohne weiteres herunter geklappt. Aber das nur so Info.

Und ja, es gibt eine Gepäckablage. Die sind meist ziemlich überfüllt mit all den Minitrolleys der Businessreisenden und dann ist kein Platz mehr für das Monstrum von Matte. Ich sag ja, es ist ein Akt der (Manduka)Liebe. Du gehst einige Kompromisse ein. Ich wiederhole mich, wenn ich hier nochmal auf die Travel LITE verweise.

Wer viel Fahrrad fährt und die Matte auf dem Rücken trägt … ok, jede Matte auf dem Rücken ist beim Fahrradfahren eher hinderlich und potentiell auch gefährlich. Das brauche ich hier also nicht weiter auszuführen.

So, jetzt hab ich das alles mal runter geschrieben. Meine ganz persönlichen PROs und CONs. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es noch viele weitere Yogamatten gibt, die meinen Ansprüchen genügen würden. Es wird mir aber unmöglich sein, sie alle auszuprobieren. Und aus meiner und der Erfahrung vieler Schüler, Lehrer und Studios heraus kann ich nur sagen … we LOVE our Manduka!

Manduka ECO Side Plank #2me and my precious in Side Plank